Parade gegen soziale Krisen in Hannovers Zooviertel:

Pressemitteilung vom 24.5.25

500 Menschen demonstrieren im „Sozialen Brennpunkt Zooviertel“


Hannover         Das Hannoversche Bündnis „Stadtteilbesuch“ hat heute mit einem breiten und diversen Aufgebot an künstlerischen Aktionen, Redebeiträgen und satirischem Protest die sozialen Krisen zu denen getragen, die von ihnen profitieren.

Mit 400 oder 500 Teilnehmer*innen startete die Parade am HCC und zog dann Richtung Burschenschaft Teutonia, deren Haus von der Parade symbolisch zwangsversteigert wurde, um hier dringend benötigte Schutzplätze für Frauen zu schaffen.

„Privilegierte wohlhabende Männer brauchen keine Clubhäuser, solange Opfern von häuslicher Gewalt die Schutzräume fehlen!“ – so eine Teilnehmerin der Demonstration.

In Sichtweite des Zoo-Eingangs wurde in einem satirischen Redebeitrag auf die zunehmende Militarisierung der Gesellschaft hingewiesen: „Wir brauchen noch mehr Geld für noch mehr Aufrüstung oder gebt uns gleich eure Kinder als Humanressource.“

Bei einer weiteren Zwischenkundgebung vor dem CDU-Büro zeigte die Aktionsgruppe „Leere Tafel“ durch eine künstlerische Aktion die zunehmend bedenkliche Versorgungslage bei ehrenamtlichen Essensausgaben auf.

„Hunger wird zu Ausgrenzung, Mangelernährung zu Folgeschäden, Obdachlosigkeit zum Todesurteil, wenn es wieder kalt wird im Winter.“ – so ein Sprecher der Gruppe. 

„Die Regierungsparteien setzen immer mehr auf Abgrenzung und Härte.“ – ergänzte Sprecherin Malin Diel von Widersetzen Hannover.

„Armut wird bewusst als individuelle Charakterschwäche und nicht als strukturelles Problem dargestellt. Die ungehemmte Inflation von Miet- und Lebensmittelkosten kann der CDU ja egal sein, solange Friedrich Merz sich den Privatjet noch leisten kann.“

Bei der Abschlusskundgebung informierte die Gruppe „Aufbruch Hannover“ in einem Theaterstück über die Ungerechtigkeit zwischen privater und öffentlicher Krankenversicherung. In einem Redebeitrag kritisierte zudem die Initiative „Leerstand entern“ die Wohnraumnot in Hannover: „Wir brauchen Orte des gemeinschaftlichen Lebens, die demokratisch verwaltet sind! Und keine Privatviertel, in denen nur die Größe des Geldbeutels bestimmt, wer du bist!“ hieß es in dem Redebeitrag.

Das Bündnis „Stadtteilbesuch“ zeigt sich begeistert von der Beteiligung an der sozialkritischen Parade. „Die durchweg positive Rückmeldung aus dem Viertel zeigt uns: Wir waren mit den richtigen Forderungen an einem der sozialen Brennpunkte genau richtig. Vielleicht führt der nächste Stadtteilbesuch zu den Villen nach Isernhagen-Süd oder nach Kirchrode.“ bewertet eine Sprecherin die heutige Aktion.

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